Wer wir sind

wappen_transparentDerzeit verrichten bei der städtischen Wehr insgesamt 54 Kameraden (darunter 24 Atemschutzgeräteträger) aktiven Dienst.

Es gibt ihn hier schon lange nicht mehr, den Feuerwehrmann, der alles kann. In unserer Wehr müssen zwar alle Kameraden die notwendigen Grundlehrgänge absolvieren, dann aber spezialisieren sie sich je nach Interesse und auch Fähigkeit auf bestimmte Themengebiete. Dies zieht sich nahtlos bis in die „Führungsetage“ durch.

Anforderungen, die an uns als Stützpunktwehr gestellt werden, fordern ein stetiges Training auf den Gebieten Brandschutz, Technische Hilfeleistung und Chemieschutz. Es wäre vermessen, zu sagen, dass hier jeder universell einsetzbar ist. Sieht man sich den Fuhrpark mit der Vielzahl von hochmodernen Geräten näher an, ist es nur um so verständlicher, dass es bei unserer Feuerwehr keinen „Allrounder“ mehr geben kann.

Natürlich setzt diese Konzeption ein hohes Maß an Personalorganisation voraus. Dies ist nicht immer ganz einfach, doch glücklicherweise können wir auf eine Mannschaft von knapp 55 Kameraden zurückgreifen. Bei großen Schadensereignissen werden wir selbstverständlich von unseren Ortswehren und immer wieder auch von benachbarten Feuerwehren außerhalb unserer VG-Grenzen unterstützt. Diese helfen immer dann hervorragend, wenn wir personell oder materiell an unsere Leistungsgrenzen stoßen. Ebenso, wie wir des öfteren zu überörtlichen Einsätzen hinausfahren.

Stützpunktfeuerwehr
Die Feuerwehr der Stadt Ransbach-Baumbach ist die einzige Stützpunktfeuerwehr der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach und arbeitet eng mit den übrigen sieben Ortswehren zusammen. Grundsätzlich muss die Tageseinsatzbereitschaft an den Werktagen für das komplette Gebiet der VG (fast 15.500 Einwohner) in allen zehn Ortsgemeinden von hier aus sichergestellt werden.

Immer dann, wenn ein Alarm bei einer der Wehren unserer Verbandsgemeinde eingeht, wird automatisch die Feuerwehr-Einsatzzentrale (FEZ) in unserer Feuerwache personell besetzt und begleitet die Einsätze dann von Anfang bis Ende. Sie ist immer Ansprechpartner für unsere Ortswehren. So können diese Wehren Fahrzeuge und Geräte unserer Wehr sofort nachfordern, wenn die Einsatzlage vor Ort dies erforderlich macht. Wird vom Personal der Rettungsleitstelle bereits beim Eingang des Notrufes erkannt, dass es sich um ein größeres Schadensereignis (z.B. Wohnhausbrand o.ä. ) handelt, wird die städtische Wehr unabhängig von der Tageszeit sofort gemeinsam mit der jeweils zuständigen Ortswehr alarmiert. So wird sichergestellt, dass unverzüglich in Ransbach-Baumbach stationierte Fahrzeuge – z.B. Tanklöschfahrzeug (TLF), Drehleiter (DLK), Rüstwagen (RW) u.a. – zur Schadenstelle entsandt werden können.

Bei Technischen Hilfeleistungen mit Personenschaden (hierzu zählen alle Verkehrsunfälle und Einsätze, die spezielles Gerät für die Unfallrettung erforderlich machen), wird grundsätzlich die städtische Wehr sofort alarmiert. Die betroffene örtliche Wehr unterstützt dann im Einzelfall.

Gefahrstoffzug
Die Feuerwehr Ransbach-Baumbach ist eine Teileinheit des Gefahrstoffzuges des Westerwaldkreises. Die in Ransbach-Baumbach stationierten Fahrzeuge, Ausrüstungsgegenstände und Prüfmodule des Gefahrstoffzuges werden durch den Westerwaldkreis bereitgestellt, hier am Standort eigenverantwortlich gepflegt und bei Bedarf von unserem Personal eingesetzt. Gefahrstoffunfälle und die Technische Hilfeleistungen waren und sind zwei bedeutende Schwerpunkte in der Ausbildung unserer Wehr.

Autobahn und ICE-Strecke
Die Feuerwehr Ransbach-Baumbach betreut darüber hinaus weit mehr als 20 Autobahnkilometer auf der BAB 3 (inkl. Unfallschwerpunkt Deesener Berg) und der BAB 48. Weiterhin kommt sie auch bei großen Schadensereignissen zur Unterstützung auf ca. 44 weiteren Autobahnkilometern zum Einsatz.

Im ICE-Einsatz ist die städtische Wehr bei den Tunneln Oberhaid und Deesen innerhalb der eigenen Verbandsgemeinde sowie bei sämtlichen weiteren Tunneln im Westerwaldkreis in das landesweite Alarmierungskonzept eingebunden. Weiterhin ist die Feuerwehr Ransbach-Baumbach komplett Bestandteil der überregionalen Alarmplanung der „ICE-Strecke Köln-Frankfurt“ weit über den sonst eigenen Einsatzbereich hinaus.

Medizinische Hilfe
Wir sind in der glücklichen Lage, dass unsere Feuerwehr zu allen Einsätzen ihren eigenen Feuerwehrarzt und mehrere Rettungsassistenten mitbringen kann. Auf der Landesfeuerwehrschule Rheinland-Pfalz gehört der Lehrgang „Technische Unfallhilfe“ zum Standardprogramm der Ausbildung. Nahezu alle Kameraden haben die erweiterte SAN-A-Ausbildung absolviert, trainieren turnusmäßig den Umgang mit Notarztkoffer, Defibrillator und weiterem medizinischen Equipment, das auf unseren Fahrzeugen zu den Einsatzstellen mitgeführt wird.

Hier helfen uns aber auch immer wieder die Kameraden von der Abteilung XB des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz und die Teams des dort stationierten Rettungshubschraubers „Christoph 23“. Seit über zwei Jahrzehnten verbindet uns die Freundschaft zu der Abteilung XB dieser Klinik und speziell mit den Besatzungen des dort stationierten Hubschraubers. Die Erfahrungen, die uns von dort mitgebracht werden, setzen wir dann in unsere eigenen Ausbildungs- und Einsatzkonzepte um. Im Gegenzug haben die diensthabenden Ärzte und Intensivpfleger bei uns die Möglichkeit, die technische Rettung mit modernen Geräten zu üben. Wichtig ist, dass die medizinisch/technische Rettung im Einklang miteinander abläuft. Natürlich hat es auch dort im Laufe der Jahre Veränderungen gegeben. Während es anfangs noch realisierbar war, einzelne ausgesuchte Feuerwehrleute auf dem SAR Rettungshubschrauber im Einsatz mitfliegen oder auch im Notarztwagen mitfahren zu lassen und somit große Erfahrungswerte zu sammeln, haben veränderte Rahmenbedingungen dies später unmöglich gemacht. Auch die ständig steigende Zahl von Auslandseinsätzen der Bundeswehr fordert ihren Tribut an die personelle Verfügbarkeit der Kameraden dieser Klinik.

Gerätedienst
Der äußerst wichtige und sehr zeitaufwendige Gerätedienst zu den Fachbereichen Atemschutz, Funk, Elektrik, Fahrzeuge, Gefahrstoffwerkstatt, Kleiderkammer inkl. Waschmaschine für die Reinigung von Einsatzbekleidung, Schlauchwaschanlage, Pflege der Alarmierungs- und Einsatzpläne etc. wird komplett von Ransbach-Baumbach aus für die gesamte Verbandsgemeinde organisiert, durchgeführt bzw. betreut. Diese Mehrfachbelastungen sind nur mit einer äußerst engagierten Mannschaft zu bewältigen.

Bei jährlich weit über einhundert Einsätzen kommt man schnell mal hier und da an Belastungsgrenzen, sei dies der berufliche Druck, den jeder wohl immer mehr spürt, oder auch die familiären Notwendigkeiten, die es gilt, immer in Einklang mit dem großen zeitlichen Aufwand zu bringen, den der Dienst in einer so stark geforderten Wehr nun mal mit sich bringt. Vordergründig gesehen ist es zunächst die Motivation eines jeden Einzelnen, dem Nächsten helfen zu wollen und daher dies alles auf sich zu nehmen. Ein weiterer Grund sind auch die großen Chancen, sich innerhalb der Wehr permanent weiterzubilden. Nicht zu unterschätzen sind die Möglichkeiten, im Einsatz mit modernsten Fahrzeugen und Geräten umzugehen.

Kameradschaft
All dies sind Fakten, die aber nur dann wirklich dauerhaft dazu geeignet sind, eine solch große Wehr über Jahrzehnte tatkräftig und effektiv am Leben zu erhalten, wenn es darüber hinaus immer wieder gelingt, im täglichen Umgang miteinander Kameradschaft zu leben und zu erleben. Jeder Einzelne ist hier gefordert, in allen denkbaren Situationen auf den Kameraden zuzugehen und immer bereit zu sein, dem Kameraden seine Hilfe anzubieten.

Bei aller Bescheidenheit kann festgestellt werden, dass in der Feuerwehr Ransbach-Baumbach dieser Geist lebt. Das Geheimnis des Erfolges unserer Feuerwehr sind nicht die leuchtroten Fahrzeuge und modernen Geräte. Einzig und alleine sind es die Kameraden, die an den Einsatzstellen aussteigen und eine eingeschworene Gemeinschaft bilden. Ein wichtiger Parameter für diese Feststellung ist die Tatsache, dass man sich immer sehr gerne in der Wache trifft, sei es zum Einsatz, zum Gerätedienst oder auch einfach nur zum gemütlichen Zusammensein. Man diskutiert nicht nur über die neuesten Erkenntnisse bei irgendwelchen Einsätzen, vielmehr kann man auch mal über private Probleme reden und hierbei gewiss sein, dass auch für solche Themen immer Platz ist.

Auch für Sie haben wir einen Platz. Wenn Sie neugierig geworden sind und vielleicht ein Teil dieser Kameradschaft werden wollen, dann besuchen Sie uns doch nicht nur virtuell, sondern schauen einfach mal in der Feuerwache vorbei.